Inhaltsverzeichnis
Standort
Boisheim – Kirche St. Peter: Architektur und Geschichte der spätgotischen Pseudobasilika
Die Baugeschichte von St. Peter in Boisheim
Die Kirche St. Peter in Boisheim blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, die bis ins 13. Jahrhundert reicht. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle an diesem Standort findet sich im Liber procurationum et petitionum archidiaconi Xantensis aus der Zeit von 1258 bis 1291. Eine umstrittene Urkunde aus dem Jahr 1304 zeigt, dass das Gotteshaus bereits zum Besitz der Abtei Sankt Pantaleon in Köln gehörte. Die Abtei bestimmte bis zur Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert die Pfarrer von St. Peter, wobei Gerhard de Bell als erster namentlich bekannter Pfarrer vor 1322 tätig war. Seit 1414 liegt eine lückenlose Liste der Geistlichen vor, die ein einzigartiges Zeugnis der lokalen Kirchengeschichte darstellt.
Die gotische Struktur und neugotische Erweiterungen
Die heutige Kirche St. Peter, ein eindrucksvoller Backsteinbau mit Tuffsteinstreifen und Werksteinfenstern, wurde im Jahr 1487 errichtet, wie eine Inschriftplatte auf der Nordseite des Altbaus bezeugt. 1898 erfolgte eine bedeutende Erweiterung nach Westen, die von den Kölner Architekten Rüdell und Odenthal geplant wurde. Der alte Turm wurde dabei abgerissen und durch einen dreigeschossigen neugotischen Turm mit polygonalen Seitenkapellen ersetzt, der heute als markantes Wahrzeichen der Kirche gilt.
Architektur und Besonderheiten des Kirchenbaus
Die Kirche ist ein dreischiffiger Bau, bestehend aus fünf Jochen und einem schmalen Chorjoch, der in einem Fünfachtelschluss endet. Der vorgebaute neugotische Turm erhebt sich vor einem querhausartigen Westbau, an den sich der spätgotische Altbau anschließt. Spitzbogenfenster zwischen den Strebepfeilern und die Maßwerkfenster im Langhaus, die dreiteilig mit Vier- und Dreipässen gestaltet sind, sind charakteristisch für die gotische Bauweise.
Der Altbau der Kirche, ein typischer spätgotischer niederrheinischer Pseudobasilikabau, zeigt seine beeindruckenden Spitzbogenarkaden und Gewölberippen, die auf kunstvoll gearbeiteten Kopfmasken und wappentragenden Engelskonsolen ruhen. Die gedrehten Pfeiler im Chor tragen das Wappen der Kessels und Krickenbecks sowie das des Vincenz von Moers-Saarwerden. Besonders beeindruckend ist der Triumphbogen im Übergang zum Chor, mit einem filigran gestalteten Kopf als Konsole, der den Baumeister symbolisieren könnte.
Innenraum und Erweiterungen im 20. Jahrhundert
Der Innenraum wurde 1901/02 von Jakob Rensing aus Köln ausgemalt und 1954 von Gangolf Minn aus Brühl neu gefasst, was der Kirche eine lebendige Farbgestaltung verlieh. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche ab 1952 umfassend instandgesetzt. Im Jahr 1981 wurde die Orgelempore erneuert und Portale in den Seitenschiffen ergänzt. Die Sakristei erhielt 1985 eine Erweiterung, die sich harmonisch in den Bestand einfügt und den praktischen Anforderungen gerecht wird.
Eine eindrucksvolle Verbindung von Alt- und Neubau
Durch die neugotische Erweiterung ist St. Peter heute ein beeindruckendes Zusammenspiel von spätgotischem Altbau und neugotischem Neubau. Der Neubau, der sich harmonisch an den Altbau anschließt, zeigt ähnliche architektonische Lösungen wie die Erweiterung der Kirche in Dilkrath. Die Anbindung an die Westseite verleiht der Kirche zudem eine beeindruckende Raumwirkung und ermöglicht eine optisch einladende Gestaltung des Innenraums.
Fazit
St. Peter in Boisheim steht als Zeugnis der niederrheinischen Kirchenarchitektur mit einer langen und reichhaltigen Baugeschichte. Die beeindruckende Kombination aus spätgotischer Architektur und neugotischen Ergänzungen macht sie zu einem wertvollen Kulturgut und einem Ort spiritueller Tradition, der bis heute die Gemeinde prägt.
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Dieser Text wurde mithilfe von KI bearbeitet https://chat.openai.com