Da ich beim letzten mal leider nach kurzer Zeit abbrechen musste aus gesundheitlichen Gründen, führte nun der Weg des Wolfes weiter über den Linksrheinischen Jakobsweg.
Ich fuhr mittags mit der Bahn zurück zu meinem Ausgangspunkt wo ich zuletzt abbrechen musste. Dieser Ort war Bad Godesberg am Rhein. Ich habe mir eine kleine Pension gebucht und genoss den Tag in dem kleinen Ort. Es war ein tolles Gefühl, endlich wieder unterwegs zu sein. Der Weg des Wolfes ging am ersten Wandertag erst etwas später wieder weiter, da ich einfach zu lange geschlafen hatte, sodass ich erst um 9 Uhr weiter laufen konnte. So wie jeden morgen, führte der Weg mich erstmal wieder zum Bäcker.
Ich bin schnell wieder an dem Ort angekommen, wo ich die Tour zuvor aufgehört hatte. Man fühlte sich in dem Moment so, als wäre man niemals weg gewesen. Sofort führte der Pfad wieder in den Wald und verlief recht anstrengend Bergauf. Da es die letzte Nacht davor häufiger geregnet hatte, liefen überall kleine Rinnsale und Bäche den Hügel hinab. Ihr Anblick war wirklich schön. Manches mal musste man sich Entscheiden, ob man darüber springen mochte oder einfach hindurch Laufen sollte. Es ist ein wahres Gefühl der Beruhigung und Entspannung des Geistes, wenn man so durch die Wälder wandert. TIPP: Manchmal muss man die Jakobsmuschel suchen, da sie recht abgewaschen an den hohen Buchen aufgemalt wurden. So muss man schon genau schauen, wo sie zu finden sind und verpasst dadurch gerne mal einen Abzweig. Aber dennoch findet man dann doch schnell wieder auf den richtigen Weg zurück. Wenn man nach 100-200 Metern keine Muschel mehr findet, dann sollte man sich umdrehen und einfach bis zur letzten erkennbaren Markierung zurück laufen. Meistens findet man auf dem Rückweg doch noch eine Kennzeichnung direkt an einem Abzweig. Somit gelangt man doch sofort wieder auf den richtigen Pfad.
Als man nach einigen Kilometern aus dem Wald heraustrat, bemerkte man, dass man doch schon ein ordentliches Stück bergauf gelaufen ist den ganzen morgen über. Ich Erblickte größere Felder an Johannisbeeren die alle schon Reif waren. Natürlich genießt man es und futtert erstmal ein Paar von ihnen. Über mehrere Felder führte der Weg geschlängelt den Bergkamm entlang. Bis man auf eine kleine Andachtskapelle gestoßen ist. Dieses Heiligenhäuschen lag in Liessem und war sehr schlicht gehalten. Man passte gerade einmal selbst dort hinein und könnte sich bei einem Schauer dort drin gut schützen vor dem Regen.
Von dort aus führte der Weg den Hang weiter hinunter in die kleine Ortschaft Niederbachem. Einmal komplett durch den kleinen Ort ging es auch schon wieder den nächsten Hang hinauf in die Richtung Rodderberg. Auf halber Strecke traf ich auf die Broichhofkapelle. Dort angekommen machte ich erst einmal richtig Pause. Mir fiel in dem Moment ein, dass ich ja noch gar keine Übernachtungsmöglichkeit gebucht hatte. Ich nutzte also die Rast und rief bei mehreren kleineren Pensionen an. Doch zu meinem bedauern ist keine Frei gewesen oder bezahlbar gewesen. Aus diesem Grund schaute ich nach, ob in meinem Umkreis generell noch etwas zu finden war. Glück gehabt! Ich fand noch ein Zimmer in Oberbachem. Dies bedeutete für mich, dass ich den Hügel wieder hinunter laufen musste und wieder in die Ortschaft Niederbachem zurückkehren musste. Von dort aus führte der Weg komplett in die entgegengelegene Richtung des Jakobweges in die nächstgelegene Siedlung. Doch recht schnell fand ich meine Pension für die Nacht.
Dieses gehörte einem älteren Ehepaar die mir die Nacht dort sogar schenken wollten. Als ich das Zimmer betrat, stand dort schon auf dem Tisch eine Schale mit frischen Erdbeeren und anderem für mich bereit. Nachdem ich geduscht hatte setzten wir uns gemeinsam im Garten an einen Tisch und Aßen gemeinsam Abendbrot. Die Familie war einfach nur zu süß. Überall im Garten blühten die verschiedensten Blumen und zeugten von sehr viel Arbeit und Liebe die dort hineingesteckt wurde. Anschließend legte ich mich ins warme Bett, schaute noch ein wenig Fernsehen und schlief doch wieder Recht schnell ein.