Der Weg weiter von Brohl-Lützing nach Andernach
Die Nacht in Brohl-Lützing war endlich wieder eine sehr gemütliche gewesen 🙂 Es war wirklich sauber und auch das ältere Ehepaar war sehr freundlich. Morgens packte ich meinen Rucksack zusammen, da ich eigentlich vorhatte früh aufzubrechen. Dies wollten aber meine Herbergseltern nicht. Nachdem ich die Treppe hinunter ging Richtung Haustüre, fing mich die Dame des Hauses ab und fragte, wo ich so früh hin möge. Ich erklärte Ihr, dass ich eigentlich mir nur eben schnell ein kleines Frühstück holen wolle und direkt weiter Laufen würde. Tja in diesem Moment meinte Sie nur gemütlich, dass ich meine Tasche abstellen sollte, da schon alles in der Küche fertig sei. Also ging ich mit in Ihre Wohnung. Dort stand auf dem Küchentisch schon ein heißer Kaffee und noch warme Brötchen mit Aufschnitt bereit. Wir haben zusammen gefrühstückt und ich verabschiedete mich sehr freundlich bei dem Ehepaar.
Am Ortsausgang von Brohl-Lützing hatte ich die Wahl meines Weges für den Tag. Ich konnte weiter dem normalen Verlauf des linksrheinischen Jakobsweges gehen, oder mich für die Variante des Eifel-Caminos entscheiden. Ich entschied mich für den Eifel-Camino, da ich doch noch recht schwere Füße hatte vom Berg-auf und -ab laufen hatte. Dieser führte mich auf einem geraden Weg am Rhein entlang. Und auch am Fluss, hatte man viel zu besichtigen.
Durch die Abkürzung meines Weges über den Radweg bis Namedy, kam ich doch sehr schnell schon an das Schloss Burg Namedy.
Ich lief aber ohne Besichtigung daran vorbei und machte mich weiter auf meinen Weg in Richtung Andernach. Trotz der Abkürzung benötigte ich aber dennoch 2 1/2 Stunden bis ich wirklich am Eingangsschild von Andernach ankam.
In Andernach angekommen
Schon direkt am Anfang von Andernach erkannte man, dass diese Ortschaft sehr Geschichtsträchtig war und ich war mehr als nur gespannt auf das, was mich dort noch alles erwarten würde. Als erstes traf ich auf den Alten Hafenkran aus dem 16. Jahrhundert, der noch absolut super erhalten war. Nur wenige Gehminuten von dort entfernt traf ich auch schon auf den Runden Turm, der gleichzeitig auch als einer der Wahrzeichen der Stadt galt.
Es handelte sich dabei um einen alten Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert mit mächtigem Aufbau.
Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis zur römisch-katholischen Liebfrauenkirche in Andernach. Diese wurde auch Mariendom oder einfach nur Dom genannt.
Hierbei handelte es sich um eine sehr alte Emporen Basilika. Von der ersten Kirche aus dem 12. Jahrhundert, war aber nur noch der große Nordostturm vorhanden.
Es war ein absolutes Erlebnis diese mächtige Kirche zu sehen.
Aber bevor ich dort hinein ging, holte ich mir erst direkt gegenüber meinen Pilgerstempel im Pfarramt Maria Himmelfahrt ab.
Direkt ging es wieder in dieses riesige Bauwerk zurück.
Nachdem ich die Türe geöffnet hatte beeindruckte mich diese gigantische Architektur. Es war ein wunderschönes sakrales Bauwerk. Obwohl sie so groß war, erstrahlte sie dennoch in einem sehr hellen Licht. Egal wo man hinschaute, fand man hervorragende Kunstschätze aus vielen verschiedenen Epochen.
Als ich durch war mit dieser Kirche erkundigte ich mich nochmals bei meiner Herberge, die aber plötzlich mehr Geld für die Übernachtung verlangten. Dies sah ich nicht ein und ich schaute mich nach einer neuen Übernachtungsmöglichkeit um. Ich bekam in einem Café einen tollen Tipp, dass ich mich im örtlichen Krankenhaus melden solle, da es in dieser Einrichtung auch ein Pilgerzimmer geben sollte.
Also machte ich mich auf den Weg zum Sankt Nikolaus Krankenhaus. Dort angekommen wurde ich an der Aufnahme sehr freundlich empfangen. Da die Damen meinen Rucksack mit der Muschel sahen, wussten diese natürlich auch sofort bescheid. Eine Schwester brachte mich in ein Nebengebäude und zeigte mir mein Zimmer.
Nachdem ich mich geduscht hatte setzte ich mich auf den Balkon mit Aussicht direkt auf die alte Hospitalkirche Sankt Josef.
Leider war diese Kirche geschlossen, sodass ich sie mir nicht von Innen anschauen konnte.
Da ich aber langsam Hunger bekam, machte ich mich fertig und ging hinaus um mir die Stadt auch ein wenig anzuschauen.
Direkt hinter dem Krankenhaus lag aber auch direkt das Koblenzer Tor durch dieses ich laufen konnte um zum Rhein zu gelangen.
Innerhalb kürzester Zeit war ich wieder am Rhein und suchte nach einem angenehmen Ort um dort einzukehren und etwas zu Abend zu essen. Ich war aber von der Umgebung so begeistert, sodass ich irgendwie immer weiter lief und das Abendessen wieder fast vergessen hatte.
Doch ich fand dann doch noch einen tollen Platz direkt am Rhein mit einem hervorragendem Blick auf die Berge in der Umgebung.
Ich genoss den Sonnenuntergang und fühlte mich einfach sehr Wohl.
Als ich mir im Anschluss den Wetterbericht für den Folgetag anschaute, war ich nicht mehr so Begeistert, denn es wurden schwere Unwetter angekündigt. Und gleichzeitig war dies die längste Etappe die ich auf diesem Weg derzeit geplant hatte, denn es sollte direkt nach Koblenz und somit auch zum Ende meines linksrheinischen Jakobsweges führen. Ich hatte auch schon in einem Kloster mein Zimmer für die Folgenacht gebucht gehabt.
Aber man muss eben auch bei solch einer Reise abwägen, ob es machbar ist bei solch einem Wetter oder eben nicht. Und zwingen bringt niemanden etwas. Also dachte ich mir, dass ich einfach mal schaue, wie der nächste morgen so wird und was dann das Wetter sagt. Ich ging auf dem Weg zurück zum Krankenhaus einen größeren Umweg, da Andernach eine tolle große Stadtmauer besaß die heutzutage mit einer Parkanlage ausgestattet ist. Also lief ich in Ruhe den Weg zu meinem Schlafplatz zurück und genoss die Abendliche ruhe in diesem Ort.
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