Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

St. Martinskirche in Freiburg im Breisgau

Einleitung

Die St. Martinskirche, auch als Martinskirche bekannt, ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Freiburger Altstadt. Sie befindet sich am zentralen Rathausplatz und ist Konventskirche der Dominikaner. Ursprünglich wurde sie als Klosterkirche für die Franziskaner erbaut und ist dem heiligen Martin geweiht. Die Kirche vereint eine reiche Geschichte, die von baulichen Erweiterungen, Zerstörungen und Restaurierungen geprägt ist, mit einer beeindruckenden Ausstattung, die sowohl mittelalterliche Elemente als auch Kunstwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert umfasst.

Geschichte

Die Anfänge der Kirche

Die Ursprünge der St. Martinskirche gehen auf eine erste Kapelle zurück, die im Jahr 1206 errichtet wurde. Diese Kapelle diente zunächst als religiöser Stützpunkt und wurde 1226 von Graf Konrad I. von Freiburg den Franziskanern geschenkt. Aufgrund des rasanten Zuwachses der Ordensgemeinschaft errichteten die Franziskaner an dieser Stelle einen neuen Konvent, dessen Bau mit einem Kirchenbau begann. Die erste Kirche umfasste den Raum des heutigen Chores, und Teile des romanischen Gesimses der ursprünglichen Kapelle wurden später bei Restaurierungsarbeiten gefunden.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Legende von Berthold Schwarz

Eine bekannte Legende verbindet die Kirche mit der Erfindung des Schwarzpulvers. Der Franziskanermönch Berthold Schwarz soll im 14. Jahrhundert bei alchemistischen Experimenten versehentlich Salpeter, Schwefel und Holzkohle in einem Mörser vermischt haben, woraufhin eine Explosion stattfand. Obwohl die historische Authentizität dieser Geschichte zweifelhaft ist, erinnert bis heute ein Denkmal auf dem Rathausplatz an Berthold Schwarz und seine vermeintliche Erfindung.

Wachstum und Barockisierung

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgestaltet. Der Chorbau wurde 1286 vollendet, das Langhaus erst 1318. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgte eine umfassende Barockisierung des Innenraums, und zahlreiche Kunstwerke wurden hinzugefügt. 1783 mussten die Franziskaner jedoch den Konvent verlassen, und die Kirche wurde fortan als Pfarrkirche St. Martin genutzt.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Zerstörung und Wiederaufbau im 20. Jahrhundert

Während der französischen Belagerung Freiburgs 1713/14 wurde die Kirche stark beschädigt, und nach dem Luftangriff im November 1944 brannte sie durch Phosphorbomben aus. Der Turmhelm stürzte in das Langhaus, und nur die Außenmauern blieben stehen. Der Wiederaufbau begann 1949, und am Martinstag 1951 konnte die Kirche neu geweiht werden. Die Kirche dient bis heute als ein Ort der Ruhe und Besinnung im Herzen Freiburgs.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Architektur

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Die St. Martinskirche ist ein beeindruckendes Beispiel für eine Klosterkirche, die über Jahrhunderte gewachsen ist. Das Langhaus misst 65 Meter in der Länge und wird von zwei niedrigeren Seitenschiffen flankiert. Mit einer Breite von 17,50 Metern und einer Höhe von knapp 12 Metern ist die Kirche großzügig und lichtdurchflutet. Die Lanzettfenster in den Seitenschiffen sowie das große Westfenster sorgen für eine angenehme Helligkeit im Innenraum. Eine flache Holzdecke überspannt das Langschiff, während der Chorraum von einer Gewölbedecke abgeschlossen wird.

Besonders interessant sind die Reste von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die noch im vorderen Langhaus sichtbar sind. Ein Fragment mit der Darstellung des heiligen Martin, das ursprünglich aus dem Freiburger Münster stammt, wurde 1975 in der Martinskirche angebracht. Die Chorfenster wurden 1919 nach Entwürfen des Glasmalers Eduard Stritt gestaltet, während die übrigen Fenster in den 1950er Jahren erneuert wurden.

Der Turm der Kirche wurde zwischen 1890 und 1893 von dem Architekten Max Meckel errichtet. Er ersetzt den ursprünglichen Dachreiter und prägt seither das Stadtbild von Freiburg.

Ausstattung

Die Innenausstattung der Kirche verbindet verschiedene Epochen und Kunststile. Der Hochaltar, der am 23. Januar 1887 geweiht wurde, ist eine Nachbildung des Altars im Doberaner Münster. Er wurde von dem Maler Martin von Kiedrich entworfen und von dem Bildhauer Josef Eberle aus Überlingen ausgeführt. Besonders bemerkenswert sind die musizierenden Engelsfiguren der Predella sowie die Hochreliefs im Schrein, die die biblischen Szenen der Hochzeit zu Kana und der Brotvermehrung darstellen.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Die inneren Flügelbilder zeigen Opfergaben aus dem Alten Testament, während auf den äußeren Flügeln Heiligenfiguren wie Augustinus, Sebastian, Martin und Franz von Assisi dargestellt sind. Das Altarwerk spiegelt die lange Geschichte der Kirche und die enge Verbindung zur franziskanischen Tradition wider.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche (Bild stammt von Leander Linnhoff)

Weitere Ausstattungsgegenstände, wie das Malereifragment des heiligen Martin und die Glasmalereien im Chor, tragen zur einzigartigen Atmosphäre der Kirche bei. Trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg konnte ein Großteil der Kunstwerke erhalten oder rekonstruiert werden, sodass die St. Martinskirche heute eine beeindruckende Mischung aus Geschichte, Architektur und sakraler Kunst darstellt.

Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche
Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche
Freiburg im Breisgau – St. Martinskirche

Weitere Bilder

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Quellenangaben

  1. https://visit.freiburg.de/attraktionen/martinskirche-ehemalige-franziskanerkirche

    Die Bilder wurden mir mit freundlicher Erlaubnis von Leander Linnhoff zur Verfügunggestellt. 
    Der Text und die Gliederungen wurden mithilfe von KI erstellt

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