Andernach – Alter Krahnen

Alter Kranen Andernach
Alter Kranen Andernach

Der alte Steinkran in Andernach

Der Alte Krahnen ist ein 1561 Vollständig fertiggestellter Stein-Turmdrehkran bei Rheinkilometer 613,8 am damaligen Hafen Andernachs. Er ersetze einen um 1400 erbauten Schwimmkran. Der Steinkran ist heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Andernachs.
Der Alte Krahnen war damals die größte Verladevorrichtung an Deutschlands Binnengewässern und diente 350 Jahre lang der Verladung von Weinfässern und der aus dem Eifelraum angelieferten Mühl- und Tuffsteine bis ins Jahr 1911. Seine Mechanik ist noch intakt. 
 

Geschichte

Die Bauarbeiten für diesen alten Hafenkran begangen im November des Jahres 1554, aber es war nicht nur der Kran, der errichtet werden musste. 
Man begann gleichzeitig mit dem Bau der „Werft“. Dazu musste das Rheinufer begradigt und durch einen Seitendamm neu aufgebaut werden. Um dort direkt, Waren auf ein Schiff zu Laden, brauchte es etwas tiefe im Hafenbecken und Ankerplätze zum Anlegen. Ende 1556 war dann alles fertig Errichtet gewesen und die Arbeiten wurden mit dem setzen des Daches durch den Meister Jacob Leyendecker im Jahre 1557 vollständig abgeschlossen. Eingesetzt wurde dieser Kran aber erstmalig im Jahre 1561 wie aus einem alten Schreiben des Stadtrates herauszunehmen sind. Dies lag daran, dass wohl noch restliche Aufschüttarbeiten zu tätigen gewesen waren.
Im Jahre 1587 musste ein neuer Kaiserbaum eingesetzt werden. Ein Kaiserbaum bezeichnet den in der Mitte hochkant stehenden Holzpfeiler, an dem (in den meisten Fällen) die beiden Laufräder befestigt wurden, die wiederum von ein bis zwei Personen angetrieben wurden, indem sie dort drin liefen. Teilweise wurden diese Treträder auch von Tieren angetrieben, was bei diesem Laufrad aber durch den engen Bau weniger funktionieren könnte. Die Reparatur brauchte etwa eine Zeit bis um 1590 herum. Während dieser Umbauten wurde auch ein neues Dach errichtet. 

Wetterbedingt wurden diese Krane im Durschnitt nur 100 bis 150 Tage im Jahr benutzt. Dies lag vor allem am Wasserpegel des Rheins und anderer äußerer Faktoren.
Alter Kranen Andernach
Quellenangaben
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler (Rheinland-Pfalz und Saarland). 1972
  • Hans-Liudger Dienel, Wolfgang Meighörner: Der Tretradkran. In der Reihe: Technikgeschichte (Veröffentlichungen des Deutschen Museums), München 1995 und 1997; ISBN 3-924183-33-3
  • Hans Hunder: Andernach. Darstellungen zur Geschichte der Stadt. Stadtverwaltung Andernach 1986
  • Bernd Lenz, Klaus Schäfer u. a.: Andernach. Stadt und Hafen am Rhein zwischen Tradition und Zukunft. Stadtverwaltung Andernach 1995 („25 Jahre neues Hafenbecken“)
  • Michael Matheus Mittelalterliche Hafenkräne. In: Uta Lindgren (Hrsg.): Europäische Technik im Mittelalter 800-1400, Berlin 2001 (4. Aufl.), S. 345–348, ISBN 3-7861-1748-9
  • Michael Matheus: Hafenkrane. Zur Geschichte einer mittelalterlichen Maschine am Rhein und seinen Nebenflüssen von Straßburg bis Düsseldorf. In: Trierer historische Forschungen, Band 9. Verlag Trierer Historische Forschungen (THF), Trier 1985
  • Andrea L. Matthies: Medieval Treadwheels. Artists‘ Views of Building Construction. In: Technology and Culture, Bd. 33, Nr. 3 (S. 510–547). Johns Hopkins University Press, Baltimore 1992; ISSN 0040-165X
  • Otto Saegler: Kraniche aus Holz und Stein – Alte Hebezeuge. In: Damals – das Magazin für Geschichte und Kultur. Konradin Verlag Leinfelden-Echterdingen 1997; Heft 3/97, S. 46–50; ISSN 0011-5908
  • Klaus Schäfer: 450 Jahre Alter Krahnen. In: Andernacher Beiträge 27, Stadtwerke Andernach, Andernach 2011; ISBN 978-3-9813109-2-4; ISSN 1436-9249
  • Monika Stöckl: Feste Hafenkrane: Erhaltene Kranbauten des 15. bis 18. Jahrhunderts an Rhein, Main und Mosel; Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magister Artium. Universitätsverlag, Mainz 1986

1 Kommentar zu „Andernach – Alter Krahnen“

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