Auf dem Jakobsweg von Treis nach Bullay: Eine Etappe voller Höhen und Tiefen

Auf dem Jakobsweg von Treis nach Bullay: Eine Etappe voller Höhen und Tiefen

Von St. Castor bis Maria Engelport: Ein malerischer Morgen in Treis​

Meine Reise auf dem Jakobsweg setzte sich fort, diesmal von Treis-Karden in Richtung Beilstein und Bullay. Die Etappe von 27,7 Kilometern sollte eine meiner längsten und herausforderndsten werden. Mein Startpunkt war die Kirche St. Castor, doch in meiner Vorfreude vergaß ich, diese beeindruckende Kirche zu besichtigen und zu fotografieren.

Der Weg führte mich durch den charmanten Ort Treis und bot einen abwechslungsreichen Wegeverlauf – mal über Straßen, mal entlang von Radwegen und dem Ufer der malerischen Mosel.

Weg aus Treis heraus

Bergauf durch den Flaumbachtal: Ein majestätischer Wald

Die idyllische Stimmung änderte sich, als ich das Flaumbachtal erreichte. Der Weg wurde steiler und führte mich durch einen scheinbar endlosen Wald, der von alten Buchen geschmückt war. Das Licht, das durch das Blätterdach schien, zauberte eine bezaubernde Atmosphäre. Schließlich erreichte ich mein erstes Ziel: das Kloster Maria Engelport. Der Kräutergarten mit summmenden Bienen hieß mich willkommen, und nach einer Pause holte ich mir meinen ersten Pilgerstempel am Klostertor.

Blick auf den Kräutergarten
Blick auf das Kloster Maria Engelport
Einfach ich

Blick auf Beilstein und das Karmeliterkloster: Ein Atemberaubender Moment

Hinter dem Kloster führte der Weg erneut bergauf durch einen zauberhaften Wald. Doch schon nach kurzer Zeit bot sich mir der bisher schönste Ausblick: das Karmeliterkloster über Beilstein mit der Mosel im Hintergrund. Ein Café vor der Karmeliterkirche lud mich zu einer Pause ein, gefolgt von einer ausgiebigen Besichtigung der beeindruckenden Kirche.

Eine unerwartete Wendung: Das Unwetter und der gemütliche Abend

Trotz aller Schönheiten wurde ich von meinem Handy vor einem Unwetter gewarnt. In Beilstein angekommen, entschied ich mich, den Tag dort zu verbringen. Nach einem Mittagessen am Moselufer und einer Fährüberfahrt auf die andere Seite fand ich einen idyllischen Campingplatz. Doch das Unwetter überraschte mich, und so endete mein Abend im Wohnwagen einer herzlichen Campingfamilie aus den Niederlanden.

Mein Ausblick kurz vor dem Sturm
Blick auf das Karmeliterkloster
Den Schlafplatz immer Sauber Hinterlassen

Die Erkenntnis und der Abschied: Auf den Körper hören

Am nächsten Morgen spürte ich die Steifheit meiner Knochen und Muskeln aufgrund meiner Behinderung. Dennoch wollte ich nicht aufgeben und setzte meinen Weg fort. Schnell wurde mir jedoch klar, dass es die falsche Entscheidung war. Mit einem Taxi fuhr ich zum Bahnhof und beendete schweren Herzens meine Reise.

Auch wenn der Abschied schmerzhaft war, war es die richtige Entscheidung. Auf dem Jakobsweg lernte ich nicht nur die Schönheit der Natur und die Herzlichkeit der Menschen kennen, sondern auch die Wichtigkeit, auf den eigenen Körper zu hören. Manchmal bedeutet Tapferkeit auch, zu erkennen, wann es Zeit ist, innezuhalten und auf sich selbst zu achten.

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