Glaube, Geschichte und Gemeinschaft: Die umfassende Chronik der Evangelischen Kirche in Kaldenkirchen
Einführung
Die Evangelische Kirche in Kaldenkirchen birgt eine faszinierende Geschichte, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt.
Schon aus dem Jahre 1533 findet man Spuren von Reformierten in Kaldenkirchen. Eine erste schriftliche Erwähnung einer Reformierten Gemeinde in Kaldenkirchen stammt aus dem Jahre 1572.
Aber wie schaut es eigentlich mit dem heutigen Bauwerk aus?
Von den Anfängen nach dem verheerenden Brand von 1670 bis zu den heutigen Veränderungen und Erweiterungen, spiegelt die Kirche nicht nur den Glauben ihrer Gemeinde, sondern auch die Entwicklungen und Herausforderungen der Zeit wider.
Wiederaufbau nach dem Großbrand von 1670
Nach dem tragischen Brand am 30. Oktober 1670, bei dem das reformierte Kirchlein in Kaldenkirchen zusammen mit mehreren Nachbargebäuden zerstört wurde, beschloss die Gemeinde den Neubau auf dem Hofplatz des Pfarrhauses. Zwischen 1672 und 1674 wurde die Evangelische Kirche errichtet. Um mögliche Konflikte mit der katholischen Bevölkerung zu vermeiden, wurde darauf geachtet, dass die Kirche nicht sichtbar an der Straße stand und keinen Glockenturm hatte. Die charakteristische reformierte Hofkirche war geboren.
Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert
Im Jahr 1714/15 wurde die erste Kanzel durch eine barocke ersetzt, die bis heute den Kirchraum ziert. Die Einführung der allgemeinen Glaubens- und Religionsfreiheit im Jahr 1815 ermöglichte es der Kirche erstmals, mit einem Glockenturm sichtbarer zu werden. Neben dem Pfarrhaus wurde im Jahr 1700 eine evangelische Schule erbaut, die 1830 durch einen Neubau am Kirchplatz ersetzt wurde. Die Gottesdienste wurden damals in niederländischer Sprache gehalten, da die Prediger in der Regel aus den benachbarten Niederlanden kamen.
Renovierungen und Erweiterungen im 20. Jahrhundert
Größere Innenrenovierungen fanden 1923 in der Weimarer Republik während der schlechten Inflationszeit statt. 1963-1965 folgte eine weitere große Renovierung, bei der Glasfenster für die Kirche durch den Schaager Glasmaler Joachim Klos entworfen wurden. Die Sakristei wurde 1967 angebaut, und im Jahr 1968 erhielt die Kirche zwei neue Bronzeglocken von der Glockengießerei Rincker. Der Altartisch wurde im gleichen Jahr durch einen neuen ersetzt, der farblich an die Kanzel angepasst wurde. 1971-1973 wurde das baufällige Gemeindehaus durch einen Neubau ersetzt.
Vielfalt im Kirchraum und Erinnerungen an die Vergangenheit
Seit etwa 1969 bereichern Altarkreuze, Kerzen, Antependien und eine Osterkerze den Kirchraum, wodurch die Vielfalt evangelischer Frömmigkeit sichtbar wird. Im Jahr 1997 wurde eine große Lutherbibel von 1732 als Geschenk des früheren Pfarrers der katholischen Schwestergemeinde St. Clemens aufgestellt.
Die Grabsteine
Die Grabtafeln an der Außenseite der Kirche, entdeckt bei der Restaurierung 1923, erinnern an eine Zeit, in der das Innere der Kirche auch als Begräbnisplatz diente. Man geht davon aus, dass diese Grabsteine von Personen stammen, die in der Gemeinde einen wichtigen Einfluss hatten oder auch über ein hohes Ansehen verfügten.
Abschlussworte
Die Evangelische Kirche in Kaldenkirchen steht als lebendiges Denkmal, das die tiefe Verbundenheit der Gemeinde mit ihrem Glauben und ihrer Geschichte zeigt. Die fortlaufende Entwicklung, Erweiterungen und Anpassungen im Laufe der Jahrhunderte spiegeln die dynamische Natur des Glaubens wider, während die Kirche weiterhin als Ort der Zusammenkunft, des Gebets und der Gemeinschaft dient.
Ein besonderer Dank
Einen besonderen Dank möchte ich an Britt Spielvogel-Mertens aussprechen, für die wunderschönen Aufnahmen und ihre Unterstützung <3
Quellenangaben
https://evangelische-kirche-kaldenkirchen.de/index.php/de/gottesdienste/unsere-hofkirche-kaldenkirchen
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