Remagen – Apollinariskirche

Die Apollinariskirche in Remagen - Ein Meisterwerk der Spiritualität am Rheinufer

Blick auf die Apollinariskirche in Remagen

Vorwort

Die Apollinariskirche, majestätisch auf dem Apollinarisberg über Remagen thronend, erhebt sich als beeindruckendes Zeugnis römisch-katholischer Architektur und spiritueller Tradition. Mit ihrer Geschichte, von den frühen Tagen bis zur gegenwärtigen Bedeutung, verkörpert diese Kirche eine Fülle von kulturellem Erbe und spiritueller Tiefe.

Historische Wurzeln und Frühe Kirchen

Die Keimzelle der Apollinariskirche lässt sich nicht exakt datieren, aber wahrscheinlich wurde die erste Kirche im 9. Jahrhundert zu Ehren des heiligen Martin, dem Patron der Franken, erbaut. Im Jahr 1110 gründeten die Benediktiner der Abtei Michaelsberg in Siegburg auf dem Apollinarisberg eine Propstei. Im 13. Jahrhundert gelangten die Reliquien des heiligen Apollinaris von Ravenna auf den Berg. Die Krypta der heutigen Kirche beherbergt einen Sarkophag aus dem 14. Jahrhundert, in dem die Hauptreliquie des heiligen Apollinaris ruht.

Blick auf die beiden Turmspitzen

Neugotischer Prunk im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert, während der Napoleonischen Kriege und der Säkularisation, erlebte die Apollinariskirche eine dramatische Veränderung. Die Benediktinerpropstei wurde 1802 aufgehoben, und 1839 beschloss Graf Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim, die verfallene Kirche durch einen neugotischen Bau zu ersetzen. Der Architekt Ernst Friedrich Zwirner, der auch am Kölner Dom tätig war, schuf ein architektonisches Juwel, das 1857 geweiht wurde. Die Fresken im Nazarenerstil, geschaffen von Schülern des Malers Wilhelm Schadow, erzählen in 69 Bildern mit etwa 580 Figuren das Leben Jesu, Marias und des heiligen Apollinaris.

Franziskaner und Spirituelle Tradition

Von 1857 bis 2006 betreuten die Franziskaner die Wallfahrt auf dem Apollinarisberg. Trotz der Herausforderungen des Kulturkampfes überstanden sie und boten während des Zweiten Weltkriegs Schutz und seelsorgliche Unterstützung. Der Bau eines neuen Klosters 1972 und die Renovierung ab 1985, unterstützt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, sicherten den Erhalt dieses spirituellen Juwels.

Wallfahrtstradition

Die Wallfahrt zur Apollinariskirche hat eine reiche Geschichte. Schon 1295 wurde die Verehrung des heiligen Apollinaris in einer Ablassurkunde erwähnt. Während der Apollinarisoktav im Juli und August kamen Tausende von Pilgern, um die Kopfreliquie des Heiligen zu verehren. Die große Pilgerschar zeugt von der spirituellen Anziehungskraft dieses Ortes.

Renovierung und Erhalt der Tradition

In den letzten Jahrzehnten hat die Apollinariskirche eine umfassende Renovierung durchlaufen. Die Außenrenovierung wurde 2005 abgeschlossen, gefolgt von Restaurierungsarbeiten im Inneren. Der Abschied der Franziskaner im Jahr 2006 markierte einen Übergang, als die Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe aus Maastricht die Betreuung des Wallfahrtsortes übernahm.

Blick in die Zukunft

Die Apollinariskirche bleibt nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Ort der Spiritualität und der Tradition. Die Pflege dieses kulturellen Erbes und die Bewahrung der spirituellen Tiefe sind eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte und eine Einladung an kommende Generationen, die Schönheit und Bedeutung der Apollinariskirche zu entdecken und zu schätzen. Die harmonische Verbindung von Geschichte, Architektur und Spiritualität macht die Apollinariskirche zu einem lebendigen Erbe am Rheinufer.

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