Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Herz Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz
Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Der Herz-Jesu-Altar der St. Joseph Kirche in Montigny-lès-Metz: Eine außergewöhnliche Darstellung der göttlichen Liebe

Inhaltsverzeichnis

Die Stiftung und Gestaltung des Herz-Jesu-Altars

Der Herz-Jesu-Altar in der rechten Chorflankenkapelle neben der Sakristei ist ein kunstvolles Beispiel für die Maasländische Kunst der Romanik, die in der Gestaltung der Altäre der St.-Josephskirche deutlich zum Ausdruck kommt. Dieser prachtvoll verzierte Altar wurde von den weiblichen Mitgliedern der Familie Siechler aus Montigny gestiftet und besticht durch seine reichen Ornamente sowie die edlen Steine, die in die Struktur eingebettet sind.

Zentrale Darstellung: Das Heiligste Herz Jesu

Im Zentrum des Altarretabels steht eine Statue von Jesus Christus, umgeben von einer flammenförmigen Mandorla. Das sichtbare Herz auf der Brust der Figur symbolisiert die göttliche Liebe Jesu zu den Menschen und verweist damit auf das Thema des Altars – das Heiligste Herz Jesu, das als Zeichen des unendlichen Mitgefühls Christi für die Menschheit dargestellt wird. Die Mandorla, als symbolische Darstellung der göttlichen Herrlichkeit und des Lichtes, ist reich mit Details versehen, die die spirituelle Bedeutung verstärken.

In den oberen Zwickeln der Mandorla sind zwei Engel in einer anbetenden Haltung dargestellt, deren Haltung auf den höchsten Ausdruck von Verehrung hinweist. Im unteren Bereich der Mandorla sind ein Mann und eine Frau in mittelalterlicher Gewandung zu sehen, die sich im Gebet vor Jesus verneigen. Diese Figuren verdeutlichen die Hingabe der Gläubigen und verweisen auf die Rolle der Familie und der menschlichen Gemeinschaft in der Verehrung des göttlichen Herzens Jesu.

Besonders eindrucksvoll ist die Inschrift im Strahlenkranz, die aus dem Matthäusevangelium (Mt 11,28) stammt: „Venite ad me omnes qui laboratis et onerati estis et ego reficiam vos.“ Die Übersetzung lautet: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch erquicken.“ Diese Worte Jesu laden die Gläubigen ein, Trost und Erneuerung im Glauben zu finden. Sie verdeutlichen die zentrale Botschaft des Herz-Jesu-Kults – die Zusicherung, dass alle, die sich im Vertrauen an Jesus wenden, Erlösung und spirituelle Stärkung erfahren werden.

Flügel des Retabels: Die Darstellung von Heiligen und Würdenträgern

Die beiden Flügel des Retabels des Herz-Jesu-Altars bieten eine beeindruckende Darstellung wichtiger Persönlichkeiten und Motive, die zur Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu gehören. Auf dem linken Flügel ist die heilige Margareta Maria Alacoque abgebildet, die als bedeutsame Figur in der Geschichte des Herz-Jesu-Kults gilt. Margareta Maria Alacoque, eine Nonne des Ordens der Heimsuchung Mariens, hatte eine Reihe von Visionen des Heiligsten Herzens Jesu, die maßgeblich zur Etablierung dieser Verehrung führten. Ihre Darstellung im Retabel unterstreicht die tiefe Verbindung der Kirche mit dieser besonderen Andachtsform.

Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Der rechte Flügel zeigt Papst Pius X., der kniefällig das Heiligste Herz Jesu verehrt. Der Papst ist in seiner typischen Amtstracht abgebildet und trägt das päpstliche Wappen sowie seinen Wahlspruch „Instaurare omnia in Christo“ – „Alles in Christus erneuern“. Dieser Wahlspruch betont das zentrale Anliegen seines Pontifikats: die Rückkehr zur christlichen Frömmigkeit und die Stärkung des Glaubenslebens. Die Wahl von Pius X. als Figur auf diesem Flügel verknüpft die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu mit den Bestrebungen der katholischen Kirche, die Hingabe an das Herz Jesu als Ausdruck von Nächstenliebe und Spiritualität zu fördern.

 

Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Auf der Rückseite der Flügel sind Engel dargestellt, die die Litanei des Heiligen Herzens Jesu rezitieren. Diese lateinischen Gebetstexte sind in kunstvoller Weise eingearbeitet und unterstreichen die spirituelle Tiefe des Altars. Die Inschriften „Cor Jesu, fons totius consolationis, miserere nobis“ („O Herz Jesu, Quelle allen Trostes, erbarme dich unser“) und „Cor Jesu, bonitate et amore plenum, miserere nobis“ („O Herz Jesu, voller Güte und Liebe, erbarme dich unser“) vermitteln eine tiefe Botschaft von Trost, Hoffnung und göttlicher Liebe. Sie erinnern die Gläubigen daran, dass das Herz Jesu eine Quelle des Trostes und der unendlichen Güte ist, und laden dazu ein, sich der göttlichen Barmherzigkeit anzuvertrauen.

Die künstlerische Gestaltung der beiden Flügel in Verbindung mit der Darstellung der heiligen Margareta Maria Alacoque und Papst Pius X. macht deutlich, dass dieser Altar ein bedeutendes Werk ist, das die religiösen und spirituellen Aspekte der Herz-Jesu-Verehrung in den Mittelpunkt rückt.

Symbolische Wandmalereien der Apsiskalotte

Die Wandmalereien der Apsiskalotte des Herz-Jesu-Altars sind von beeindruckender Symbolik und theologischer Tiefe geprägt. Sie zeigen die vier Adoranten vor Gottes Thron, wie sie in der Vision des Propheten Ezechiel beschrieben werden (Hes 1,4–28) und später auch in der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes auftauchen (Offb 4,6–8). Diese Adoranten sind symbolische Wesen, die jedes für sich eine tiefere Bedeutung trägt: Ein geflügelter Löwe, ein geflügelter Mensch, ein Adler und ein geflügelter Stier. Sie sind hier alle mit einem Buch dargestellt, welches auf die Evangelien hinweist, die sie repräsentieren.

Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Über jedem der vier Wesen befindet sich eine Schriftbanderole, auf der ihre Zuordnung zu den Evangelisten verdeutlicht wird: S. Marcus, S. Mathäus, S. Johannes, S. Lucas. Diese Schriftbänder bringen die klassische theologische Interpretation der Wesen als Symbole für die vier Evangelisten zum Ausdruck. Der geflügelte Löwe steht für den Evangelisten Markus und symbolisiert die Auferstehung Jesu, während das geflügelte menschliche Wesen Matthäus darstellt, welcher die Menschwerdung Christi in den Vordergrund stellt. Der Adler symbolisiert Johannes und dessen Darstellung der göttlichen Natur Christi, während der geflügelte Stier Lukas repräsentiert und auf das Opfer Christi hinweist. Diese Verkörperungen stehen in der christlichen Ikonographie für die Aspekte der Menschwerdung, des Opfers, der Auferstehung und der Rückkehr Christi zum Vater.

Herz-Jesu Altar von St. Joseph in Montigny-lès-Metz

Der Blick der nimbierten Häupter der vier Wesen ist auf die zentrale Figur von Jesus Christus gerichtet, was deren Rolle als Anbetende verdeutlicht. Die Darstellung in der Apsiskalotte symbolisiert die Heiligkeit und Erhabenheit Gottes, die von diesen Wesen verkündet wird. In der christlichen Theologie wird den vier Evangelisten jeweils eine besondere Verbindung zu den vier himmlischen Wesen zugeschrieben, und die Wandmalereien visualisieren diese Verbindung in eindrucksvoller Weise.

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Zwischen den vier Adoranten ist in einem Bogenfeld eine Menora dargestellt, flankiert von zwei Räuchergefäßen. Die Menora, ein siebenarmiger Leuchter, symbolisiert das Licht Gottes und den Bund mit dem Volk Israel. Die flankierenden Räuchergefäße verweisen auf das alttestamentliche Opferritual und stehen symbolisch für die Gebete der Gläubigen, die vor Gottes Thron aufsteigen. Diese Darstellungen verknüpfen die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens mit der Botschaft des Neuen Testaments und erinnern die Betrachter an die Einheit der Heilsgeschichte.

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