Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinenkerk: Ein Historisches Juwel der Küste
Lage
Die Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinenkerk, im Volksmund als Dünenkirche bekannt, liegt am Stadtrand von Mariakerke in Ostende, Belgien. Diese kleine, historische Kirche befindet sich in einer geschützten Dünen- und Polderlandschaft und ist durch ihre malerische Lage zwischen den Dünen und der Polderlandschaft besonders markant.
Geschichte
Frühgeschichte und Mittelalter
Die Geschichte der Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinenkerk beginnt mit der ersten Erwähnung einer Kapelle Unserer Lieben Frau von Streep im Jahr 1071 durch Graf Robrecht de Fries. Die Kapelle befand sich in einer Region mit einigen niedrigen Fischerhäusern. Im Jahr 1115 wird von einer „Gemeinde am östlichen Ende von Testerep“ berichtet, wobei Testerep eine Insel vor der Küste bezeichnet. Ab 1171 wird die Kapelle als „St. Maria“ dokumentiert, die im Laufe der Jahre verschiedene Namen trug, darunter „Maria de Testreep“ (1236) und „Our Lady of Testreep“ (1266). 1304 wird die Kirche als „Sinte Mariakerke Testrep“ genannt.
Zerstörungen und Wiederaufbau im 15. und 16. Jahrhundert
Die Kirche wurde 1489 während der Plünderung Ostendes durch Anhänger des Erzherzogs Maximilian von Österreich schwer beschädigt. 1548 wurde sie erneut zerstört, als Ostende von englischen und holländischen Truppen eingenommen wurde. Der Wiederaufbau begann 1568 und 1594 wurde ein Taufbecken aus Tournai-Stein hinzugefügt. In dieser Zeit erfreute sich die Kirche eines gewissen Wohlstands, da die Sümpfe in der Nähe der Kirche in fruchtbare Felder umgewandelt wurden.
Belagerungen und Zerstörungen im 17. Jahrhundert
Die Kirche erlitt während der Belagerung von Ostende (1601–1604) schwere Schäden. Die nahe gelegene spanische Festung Sint-Albertus, die 1599 gegründet worden war, wurde durch intensives Kanonenfeuer stark beschädigt, was auch Auswirkungen auf die Kirche hatte. Der Wiederaufbau zog sich bis 1623 hin, und die Arbeiten wurden im Mai 1625 abgeschlossen. In dieser Zeit entstand das Altarbild „Untergang der unbesiegbaren Armada im Jahr 1588“. Der Westturm wurde 1638 von Jacobus Cnapaert wieder aufgebaut, diesmal mit einem Pyramidendach.
Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) wurde die Kirche in ein Lazarett umgewandelt und erlitt durch britische Bombardierungen erheblichen Schaden. Stürme im November 1716 verursachten zusätzliche Schäden, konnten aber durch rechtzeitige Intervention der Äbtissin von Petegem begrenzt werden.
18. Jahrhundert: Erweiterungen und Restaurierungen
Im Jahr 1758 wurde die Kirche umfassend restauriert. Eine Sakristei wurde angebaut, und der Innenraum wurde mit Deckengemälden von Emmanuel Lacroix sowie einer Rokoko-Täfelung von Frans Feys und Sebastiaan Wydau dekoriert. 1763 wurde eine neue Kanzel installiert, die von einer weiblichen Figur getragen wird und Szenen von Christus, der Heiligen Jungfrau und dem heiligen Josef zeigt. Der klassizistische Hauptaltar, gebaut zwischen 1771 und 1772, enthält ein bedeutendes Gemälde, das möglicherweise von Gaspar de Crayer stammt. Unter dem Altar befindet sich das Grab eines unbekannten adligen Geistlichen aus dem Jahr 1095, was Fragen zur Ursprungsgeschichte der Kirche aufwirft.
In den Jahren 1778–1779 wurden zwei Seitennischen mit Altären an den Seitenwänden eingebaut. Die Verkleidung der Seitenkapellen besteht aus weißem und dunklem Marmor im Renaissancestil. Die Statue des Heiligen Johannes des Täufers stammt aus dem Jahr 1771, wurde jedoch 1961 gestohlen und 1981 in Namur wiedergefunden. Der Altar in der anderen Seitenkapelle ist der Heiligen Cäcilia gewidmet und enthält eine beeindruckende Statue, die eine Kopie des Originals von Stefano Maderno in der Basilika Santa Cecilia in Rom darstellt. Der Taufbecken aus Tournai-Stein, heute in der verbleibenden Seitenkapelle, stammt aus dem Jahr 1594.
19. und 20. Jahrhundert: Modernisierungen und Herausforderungen
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann Ostende stark zu wachsen, was zu einem Bauboom und zur Umwandlung der Umgebung in städtisches Bauland führte. Der Plan von 1894, die alte Kirche abzureißen und durch einen größeren Neubau zu ersetzen, stieß auf scharfen Protest, insbesondere von James Ensor und August Vermeylen. Diese Proteste führten dazu, dass die alte Kirche erhalten blieb und 1905 umfassend restauriert wurde. Die Restaurierung beinhaltete die Reparatur des Mauerwerks, des Daches und die Ersetzung des quadratischen Turmhelms durch eine achteckige Nadel. Die Deckenfresken wurden 1907 von Flori Van Acker restauriert, und die Wandgemälde wurden 1909 von Henri Permeke und seinem Sohn Constant Permeke restauriert.
Im Ersten Weltkrieg wurde der Turm aufgrund von Sicherheitsbedenken auf halber Höhe abgerissen, und die drei Glocken wurden 1917 entfernt. Die beschädigte Kirche wurde 1918 durch den Anbau eines zweiten Kirchenschiffs und die Installation eines neuen Altars aus schwarzem Granit wiederhergestellt. Die Statue Unserer Lieben Frau von den Duinen wurde neu installiert und ist von Ex-Votos und Schiffsmodellen umgeben.
1929 wurde der Turm unter der Leitung des Stadtarchitekten Gustaaf Vandamme aus den Steinen des abgerissenen Pfarrhauses wieder aufgebaut. Die Kirche wurde am 22. Mai 1931 feierlich wiedereröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dach durch einen Luftangriff im April 1941 beschädigt, und die Deckenfresken gingen verloren. Die neuen Deckengemälde stammen von Gerard Desseyn und wurden 1984 erstellt.
Denkmalschutz und aktuelle Nutzung
Die Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinenkerk wurde am 5. November 1946 unter Denkmalschutz gestellt. Die Umgebung sowie das nahegelegene Fischerhaus aus dem Jahr 1822 wurden am 22. September 1981 ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt. Die Kirche ist heute ein bedeutendes kulturelles Erbe, das die reiche Geschichte und die Herausforderungen der Region widerspiegelt.
Friedhof und Persönlichkeiten
Auf dem kleinen Friedhof neben der Kirche sind drei Bürgermeister von Ostende begraben: Arnold Hoys (Bürgermeister 1761-1778), JB Lanszweert (Bürgermeister 1830-1836) und Henri Serruys (Bürgermeister 1940-41 und 1944-1952). Auch Leopold Passchyn, der letzte Bürgermeister von Mariakerke (1864-1888 und 1896-1899), ruht hier. Der Maler Baron James Ensor, ein bedeutender Künstler der Region, ist ebenfalls auf seinen Wunsch hin auf diesem Friedhof beigesetzt.
Kulturelle Bedeutung
Die Kirche war auch ein Lieblingsort des Ostender Schriftstellers Gaston Duribreux, bekannt als „Romanautor des Meeres“. Duribreux ließ sich dort mehrfach fotografieren und ließ sich von der Kirche und ihrer Umgebung zu literarischen Werken inspirieren.
Neben der Kirche steht ein weißes Haus mit rotem Ziegeldach aus dem Jahr 1860. Dies ist das letzte Zeugnis vergangener Zeiten und war einst das Zuhause des Ostender Malers Maurice Boel.
Schlussbemerkung
Die Kirche Unserer Lieben Frau von den Dünen hat über die Jahre hinweg zahlreiche Künstler inspiriert, die ihre einzigartigen Perspektiven und künstlerischen Interpretationen in ihren Werken festgehalten haben. Diese Kunstwerke tragen nicht nur zur künstlerischen Wertschätzung der Kirche bei, sondern dokumentieren auch ihre historische und kulturelle Bedeutung.
Weitere Bilder
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Quellenangaben
- Dieser Text wurde mithilfe von KI bearbeitet https://chat.openai.com
- Ein besonderer Dank geht an Leander Linnhoff für seine tollen Bilder die er uns zur Verfügung gestellt hat