Andernach – Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Andernach

Schon bevor diese Kirche errichtet wurde, stand an diesem Platz eine romanische Kirche. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen Otto IV und Phillip dem Staufer wurde dieser Vorgängerbau mit dem Namen „St. Michael“ im Jahre 1198 Opfer der Flammen. Bis heute ist nur noch der einst romanische nordöstliche Glockenturm erhalten, mit seinen 7 Glocken, die bis heute noch Läuten.

Nach der Zerstörung wurde ein neuer Bau errichtet. Nur größer und in neuem Stil. Im Volksmund wird sie auch „Mariendom“ genannt.
Man geht davon aus, dass dieser Sakralbau zwischen 1198 und 1220 erbaut wurde.

Nordöstliche Seite der Marienkirche Andernach
Aber warum wurde diese Kirche so Groß und Pompös wieder aufgebaut?

Dies hat wohl mehrere Gründe gehabt. Man muss dafür die Einflussbereiche der Erzbischöfe dieser Zeit anschauen. Der Trierer Erzbischof (der diesen Dom auch eingeweiht hatte) markierte mit ihrer Größe seinen Machtanspruch als geistlicher Herr über Andernach. Dies war wohl nötig, da der weltliche Herr über Andernach seit 1167 der Erzbischof von Köln gewesen war.
Damals erhielt Erzbischof Reinald von Dassel den Reichshof Andernach mit allen weltlichen Rechten von Kaiser Friedrich Barbarossa zum Dank für eine kriegerische Hilfestellung geschenkt.
Der Sohn des Barbarossa-Kaisers, Heinrich VI. allerdings war es, der 1198 Erzbischof Johann I. auf den Trierer Bischofsstuhl verhalf und ihm die Andernacher Marienkirche persönlich übergab. Erzbischof Reinald von Dassel war auch selbst der Pfarrer in dieser Kirche.

Das Bauwerk
Die Westfassade der Marienkirche in Andernach

Das erste, was man von weitem schon erkennt, sind die beiden Türme der Westfassade. mit ihrer Höhe von 54,90 Metern sind sie aus der gesamten Umgebung schon von Fern zu sehen. Aus 3 Geschossen besteht diese Westfassade, die durch deutlich erkennbare Gesimse zu sehen sind.

Durch 3 Portale kommt man in dieses imposante Bauwerk hinein.

Das Westportal wurde im 19.Jahrhundert Restauriert, besitzt aber bis heute noch den Filigranen Aufbau des Impost.
Dargestellt sind links ein kniender Mann in Ranken und rechts einen Löwen.

Das Nordportal fällt auch durch seine kunstvollen Kapitelle in der Kämpferzone auf. Sie zeigen links traubenfressende Vögel, an den Ecken Adler und rechts zwei Gestalten mit Falken.

Zu guter Letzt noch das Südportal. Dieses Portal ist am meisten Verziert. Oben im Sturz sind noch leichte Malereien einer Kreuzigungsgruppe zu erkennen. in dem halbrunden Relief des Bogenfeldes sieht man 2 Engel die das Agnus Dei (Lamm Gottes) halten. An den Kapitellen kan man rechts Tiere in Rankenschlingen und links Gestalten erkennen.

Relief des Bogenfeldes des Südportales der Marienkirche Andernach

Innenansicht und Ausstattung

Auch der Innenausbau hat sich mit den Jahrhunderten arg verändert.

Innenansicht der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Andernach

„Damals hat ein großer Lettner den Chorraum vom Mittelschiff getrennt. Da, wo heute die Treppe den Höhenunterschied zwischen Altar und Gemeinde-Niveau überwindet, gab es eine reich verzierte Trennwand, auf der wiederum beim Gottesdienst eine Schola und sicher auch ein orgelähnliches Instrument Platz fand. Hier verrichteten die am Dom ansässigen Priester ihre Gottesdienste.“ (Pfarrei Andernach)

Grabmal des Daniel Schilling von Lahnstein
Grabmal des Daniel Schilling von Lahnstein

Auf dem Grabstein des Andernacher Bürgermeisters aus dem Jahre 1541 sieht man mittig ein Abbild des Daniel Schilling von Lahnstein. Eingerahmt wird er durch 2 Pfeiler, welche mit Ranken geschmückt sind. Die 4 Ecken zeigen uns die 4 Ahnen-Wappen des Ritters.
Oben zu sehen sind die Wappen der Familie Lahnstein und von der Leyen und unten die beiden Wappen der Familien Schoenburg und von Eltz.
„Zwischen den beiden oberen Wappen steht die Grabinschrift: Anno Dni 1541 Uff Den 28. Julii Ist Gestorben Der Erenvest Daniel Schilling von Lansten Den Got G.S.A (Im Jahr des Herrn 1541 starb auf den 28. Juli der ehrenfeste Daniel Schilling von Lahnstein, dem Gott gnädig sei. Amen.)“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Himmelfahrt_(Andernach)#Ausstattung).

Grablegungsgruppe

Die „Beweihnung Christi“ wie diese Grablegungsgruppe aus dem Jahre 1525 eigentlich heißt, zeigt uns Nikodemus und Josef von Arimathäa, die den Leichnam Jesu in den Sarkophag legen. Im Hintergrund stehen die Statuen des heiligen Johannes und der trauernden Damen: Maria (Mutter Jesu). Maria Magdalenas, Maria Kleophane und die Jüngerin Salome.
(Bearbeiteter Text von https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Himmelfahrt_(Andernach)#Ausstattung)

Grablegungsgruppe
Weitere Bilder der Kirche

Quellen:
https://pfarrei-andernach.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Himmelfahrt_(Andernach)

3 Kommentare zu „Andernach – Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt“

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