Die Burg Eltz

Blick auf Burg Eltz
Bild auf Burg Eltz - Pexels

Die malerische Burg Eltz – Ein Juwel an der Mosel

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Eingebettet in die idyllische Landschaft des Eltzbachtals liegt die Burg Eltz, eine der bekanntesten und meistbesuchten Burgen Deutschlands. Die majestätische Anlage thront auf einem Felsvorsprung und erhebt sich 70 Meter über dem Eltzbach, was ihr eine unvergleichliche Ausstrahlung verleiht. Ihre strategische Lage auf einem alten Handelsweg, der das Maifeld mit westlichen Regionen verband, zeugt von der Bedeutung der Burg als Schutzherrin dieser Handelsroute.

Burg Eltz fasziniert nicht nur mit ihrer malerischen Erscheinung, sondern auch mit ihrer langen, lebendigen Geschichte. Besonders bemerkenswert ist, dass bis heute die Nachfahren der Familie Eltz die Burg bewohnen und sich hingebungsvoll um deren Erhalt kümmern. Diese direkte Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart verleiht dem Bauwerk eine einmalige Aura und macht es zu einem lebendigen Zeugnis deutscher Geschichte.

 

Geschichte

Die ersten urkundlichen Nachweise einer befestigten Burganlage auf dem Gelände von Burg Eltz stammen aus dem Jahr 1157. Damals unterschrieb Rudolf von Eltz, ein Mitglied der Familie Eltz, eine Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Die Burg wurde auf einem 70 Meter hohen Felskopf errichtet und wuchs im Laufe der Jahrhunderte stetig weiter. Ihre Lage war strategisch bedeutsam, da sie auf einem Handelsweg zwischen dem Maifeld und den westlichen Regionen Deutschlands stand.

Ein tolles Bild der Burg Eltz
Burg Eltz (Bild Pexels by Andreas -)

Besonders interessant ist die Teilung der Familie Eltz im Jahr 1268 in drei Hauptlinien, die eng mit der Struktur der Burg verbunden sind. Diese Familienzweige waren:

  • Eltz-Kempenich, genannt „Eltz vom goldenen Löwen“
  • Eltz-Rübenach, genannt „Eltz vom silbernen Löwen“
  • Eltz-Rodendorf, genannt „Eltz von den Büffelhörnern“

Diese Aufteilung führte zu einer besonderen Form der Burgverwaltung – der so genannten Ganerbschaft. Die drei Familien teilten sich die Burg und bauten jeweils eigene Wohnhäuser, die bis heute ihre Namen tragen.

Blick auf die Burg Eltz
Blick auf die Burg Eltz
Blick auf die Burg Eltz
Blick auf Burg Eltz

Der Aufbau und die Struktur der Burg Eltz

Die Burg Eltz ist ein hervorragendes Beispiel für eine Ganerbenburg, bei der mehrere Familienzweige auf demselben Gelände lebten und über die Burg nur gemeinschaftlich verfügen konnten. Diese gemeinschaftliche Nutzung führte dazu, dass jede der drei Familien – Eltz-Kempenich, Eltz-Rübenach und Eltz-Rodendorf – eigene Wohnbereiche innerhalb der Burganlage errichtete. Das Ergebnis dieser familiären Teilung ist eine beeindruckende Burganlage, die aus mehreren klar getrennten Abschnitten besteht.

Der älteste Teil der Burg ist der Bergfried, der bereits im 12. Jahrhundert erbaut wurde und noch vor der Teilung der Familie entstand. Dieser Bergfried diente als zentrales Verteidigungswerk und Symbol der Macht und Sicherheit der Familie Eltz.

Diese Aufteilung führte nicht nur zur baulichen Expansion, sondern auch zu einer einzigartigen Mischung architektonischer Stile, die sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet haben.

Die verschiedenen Häuser der Familien:

  • Haus Eltz-Kempenich: Die roten Markierungen zeigen den Wohnbereich dieser Familie, die durch den „goldenen Löwen“ symbolisiert wird.
  • Haus Eltz-Rübenach: Die blauen Markierungen deuten auf das Wohnhaus der Linie Eltz-Rübenach hin, das „silberne Löwen“ als Erkennungszeichen trug.
  • Haus Eltz-Rodendorf: Schließlich ist das Haus der Linie Eltz-Rodendorf durch die gelben Flächen gekennzeichnet, die „Büffelhörner“ als Symbol führten.

Diese Aufteilung führte nicht nur zur baulichen Expansion, sondern auch zu einer einzigartigen Mischung architektonischer Stile, die sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet haben.

Seitenanblick Burg Eltz

Die Entstehung der Ganerbenburg und die Aufteilung der Familien

Im Laufe der Zeit erlebte die Burg Eltz eine Aufteilung unter verschiedenen Zweigen der Familie Eltz, was zu einer einzigartigen Form der Burggemeinschaft, der sogenannten Ganerbengemeinschaft, führte. Diese Gemeinschaft erlaubte es den Familienmitgliedern, nur gemeinschaftlich über das Anwesen zu verfügen, was die Burg zu einem geteilten, aber dennoch einheitlichen Besitz machte. Jeder Familienzweig errichtete dabei eigene Wohnhäuser innerhalb der Burganlage, die bis heute die Namen der einstigen Bewohner tragen.

Die drei Hauptzweige der Familie, die sich um das Jahr 1268 bildeten, erhielten ihre Beinamen durch die Ehen mit Angehörigen bedeutender Adelsfamilien:

  • Eltz-Kempenich („Eltz vom goldenen Löwen“), deren Bereich durch rote Markierungen hervorgehoben wird.
  • Eltz-Rübenach („Eltz vom silbernen Löwen“), repräsentiert durch blaue Markierungen.
  • Eltz-Rodendorf („Eltz von den Büffelhörnern“), dargestellt in gelb.

Diese Familienzweige lebten über Jahrhunderte hinweg in enger Nachbarschaft, was zu einer architektonisch beeindruckenden und doch harmonischen Anordnung der Gebäude führte. Jede Familie errichtete ihr eigenes Wohnhaus auf dem Gelände, wodurch die Burg Eltz zu einem Symbol für die Verbindung von Unabhängigkeit und Zusammenarbeit innerhalb des Adels wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Eigentümerstruktur der Burg. Die Linie Eltz-Rübenach übernahm nach und nach alle Anteile, beginnend mit dem Kauf des Anteils der Eltz-Kempenich. Schließlich erwarb sie 1815 auch den Anteil der Familie Eltz-Rodendorf, sodass die Burg bis heute in den Händen der Eltz-Rübenach verblieb. Diese Kontinuität ist bemerkenswert und verleiht der Burg Eltz ihren besonderen historischen Charme, da sie eine der wenigen Burgen ist, die seit ihrer Gründung ununterbrochen in Familienbesitz geblieben ist.

Schutz und Erhalt durch kluge Diplomatie

Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1689) wurden zahlreiche Burgen in Deutschland zerstört, da die französischen Truppen während ihres Rückzugs gezielt Festungsanlagen dem Erdboden gleichmachten. Die Burg Eltz entging jedoch diesem Schicksal, und dies verdankte sie einem klugen Schachzug ihrer Besitzer. Hans-Anton zu Eltz-Üttingen, ein ranghoher Offizier im französischen Heer, nutzte seinen Einfluss, um die Zerstörung seiner Familienburg zu verhindern. Durch seine Stellung und seine Verbindungen im französischen Militär gelang es ihm, die Burg vor der Zerstörung zu bewahren und so als eines der wenigen Bauwerke dieser Zeit unversehrt zu erhalten.

Die Burg stand während der französischen Besatzung des Rheinlands zwischen 1794 und 1814 unter der Verwaltung von Koblenz, nachdem man Graf Hugo Wilhelm zu Eltz fälschlicherweise als Emigranten behandelte. Man glaubte, er sei ausgewandert und hätte sein Eigentum aufgegeben, sodass das Bauwerk unter französische Kontrolle gestellt wurde. Tatsächlich aber hatte sich Graf Hugo in Mainz aufgehalten. Nach seiner Rückkehr konnte er seinen Besitz wiedererlangen und führte die Burg erneut in die Familienhand zurück.

1815 festigte Graf Hugo Wilhelm zu Eltz seine Stellung endgültig, indem er den Anteil des Hauses Rübenach erwarb und somit zum alleinigen Besitzer der Burg wurde. Mit diesem Erwerb stellte er sicher, dass Burg Eltz auch weiterhin in der Hand seiner Familie blieb und eine der wenigen Burgen war, die den Erbfolgekrieg unversehrt überstanden.

Seitenanblick Burg Eltz
Seitenansicht der Burg

Restaurierung und Wiederaufbau: Erhalt der historischen Substanz

Im 19. Jahrhundert begann Graf Karl zu Eltz, die Burg Eltz behutsam zu restaurieren. Dabei legte er großen Wert darauf, dass der ursprüngliche Charakter und die Architektur des Bauwerks bewahrt blieben. Statt moderne Elemente einzuführen, setzte er alles daran, die Burg in ihrer historischen Form zu erhalten. Graf Karls Engagement stellte sicher, dass Burg Eltz auch in Zeiten des Wandels ihr mittelalterliches Erscheinungsbild bewahrte und weiterhin als Zeugnis vergangener Baukunst Bestand hatte.

 

Ein schwerer Rückschlag für die Burg ereignete sich im Jahr 1920, als ein verheerender Brand weite Teile des Hauses Kempenich, darunter das Archiv und die Kapelle, zerstörte. Diese Bereiche, die wichtige Teile der Burggeschichte beherbergten, wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch die Familie Eltz reagierte schnell und begann unmittelbar mit der Wiedererrichtung. Bis 1930 waren die betroffenen Bereiche der Burg vollständig wiederhergestellt, und die Burg erstrahlte erneut in ihrem alten Glanz.

 

In den Jahren 2009 bis 2012 erfolgten umfangreiche Sanierungs- und Restaurationsarbeiten, die dringend notwendig waren. Mit den Jahrhunderten hatten sich die Mauern der Burg auseinander gedrückt, was die Stabilität gefährdete. Insbesondere der Vorbau des Kendenicher Hauses musste statisch gesichert werden, um die Bausubstanz zu bewahren. Fast alle Schieferdächer wurden erneuert, und die Dachstühle von Holzschädlingen befreit. Auch die Dachwerke wurden überarbeitet, um den langfristigen Schutz der Burg zu gewährleisten.

 

Im Inneren der Burg wurden die Heizungs- und Sanitäranlagen auf den neuesten Stand gebracht, ohne den historischen Charme zu beeinträchtigen. Der historische Putz wurde wiederhergestellt, und die kunstvollen Fachwerkstrukturen sorgfältig restauriert. Ein besonderes Augenmerk legte man auf die Spindeltreppe, die ebenfalls restauriert und gesichert wurde, um auch für kommende Generationen ein Stück mittelalterlicher Baukunst erlebbar zu machen.

Liste der Besitzer und Bewohner der Burg Eltz

Im Laufe der Jahrhunderte war Burg Eltz im Besitz verschiedener Zweige der Familie Eltz. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Bewohner und Besitzer:

  1. Rudolf von Eltz

    • Der erste bekannte Herr der Burg Eltz, der 1157 in einer Urkunde von Kaiser Friedrich I. als Besitzer erwähnt wird.
  2. Eltz-Kempenich (vom goldenen Löwen)

    • Diese Linie der Familie entstand durch die Teilung der Familie Eltz um 1268. Das Haus Kempenich blieb bis ins 19. Jahrhundert im Besitz dieser Linie, bevor es verkauft wurde.
  3. Eltz-Rübenach (vom silbernen Löwen)

    • Ein weiterer Zweig der Familie Eltz, benannt nach der Partnerin des Familienoberhaupts aus Rübenach. Diese Linie erwarb nach und nach die Anteile der anderen Familienzweige und wurde schließlich zum alleinigen Besitzer der Burg.
  4. Eltz-Rodendorf (von den Büffelhörnern)

    • Der dritte Familienzweig, der seinen Namen ebenfalls von der Eheverbindung zu einer Adelsfamilie aus Rodendorf erhielt. Diese Linie teilte sich die Burg mit den anderen Familienmitgliedern bis zum Verkauf ihrer Anteile.
  5. Graf Hugo Wilhelm zu Eltz

    • Während der französischen Besatzung wurde er als Emigrant behandelt, kehrte jedoch zurück und erlangte 1815 die alleinige Kontrolle über die Burg.
  6. Graf Karl zu Eltz

    • Verantwortlich für die umfassende Restaurierung im 19. Jahrhundert, sorgte er dafür, dass die Burg ihren mittelalterlichen Charakter bewahrte.
  7. Aktuelle Linie der Familie Eltz-Rübenach

    • Die Nachkommen dieser Linie sind die heutigen Besitzer der Burg, die weiterhin in privatem Besitz der Familie Eltz ist.

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Quellenangaben

  1.  Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band 1; Nr. 599 und 567
  2. „Adel verpflichtet – Eine adlige Familie im Wandel der Zeiten“. (PDF; 168 kB) Abgerufen am 27. September 2012 (Triangelis-Artikel Nr. 27 vom 8. Juli 2010).
  3.  Burg Eltz: Geschichte burg-eltz.de
  4.  Albert Hofmann: Burg Eltz (Teil 1)Deutsche Bauzeitung 1920, Heft 84, S. 405/406, 407. Und Burg Eltz (Teil 2), Heft 85, 1920, S. 409.
  5.  Jens Friedhoff: Burg Eltz bei Moselkern. Anmerkungen zu Brandzerstörung und Wiederaufbau der Burg 1920 bis 1930. S. 443–464. Aufsatz in einem Jahrbuch. Referenz ist im Literaturverzeichnis nachgewiesen.
  6.  Burg Eltz wird umfassend restauriert monumente-online.de, Dezember 2010.
  7.  Burg Eltz erhält zwei Millionen Euro aus Konjunkturpaket II Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 1. Juni 2012 (archivierte Webseite).
  8.  Herausragendes Denkmal – Gräflich Eltz’sche Kastellanei wird Preisträger in Rheinland-Pfalz/Saarland Laudatio zur Ehrung als Preisträger Großer Preis des Mittelstandes
  9.  War der Bruder Emmerichs, der der erste Sohn Hugos war. Emmerichs einziger Sohn aus zweiter Ehe verstarb jedoch zu früh.
  10.  Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Mayen-Koblenz (PDF; 1,7 MB), Koblenz 2013.

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