Die Wanderung auf dem Mosel-Camino beginnt

Der Mosel-Camino

Meine nächste Reise verläuft von Koblenz-Stolzenfels bis nach Trier zur Benediktinerabtei St. Matthias. 
Immer nur dem Verlauf der wunderschönen Mosel entlang folgend. Mit sehr vielen abwechslungsreichen Wegen und vielen neuen Eindrücken. Auf einer Strecke von ca 160 Kilometern und etlichen Höhenunterschieden haben wir die Möglichkeit, unzählige historisch Wertvolle Kirchen, Gebäude, Klöster und auch andere Sehenswürdigkeiten zu entdecken. 
Blick auf die Liebfrauenkirche in Koblenz

Tag 1: Ein Geschichtsträchtiger Tag

Schon sehr früh machte ich mich auf den Weg nach Stolzenfels um zu meinem Ausgangspunkt des bevorstehenden Mosel-Caminos zu gelangen. Durch die tolle Busverbindung war ich auch schnell dort. Ich genoss noch ein gemütliches, letztes Frühstück am Rhein, bevor es mich an den nächsten großen Fluss trieb. 
Der Weg beging direkt schon steil, da man erstmal auf den Berg musste, auf dem das Schloss Stolzenfels lag. Dieser Weg war aber bis fast ganz oben Asphaltiert, sodass man doch gut voran gekommen war.   
Es waren nur ein paar Meter, die man gelaufen ist und dennoch ist es schnell so ruhig, wie seit langem nicht mehr. Es ist die Ruhe des Waldes in dem man sehr schnell wieder verschwindet und die Geräusche Natur zu hören bekommt. 
Dieser Wald ist einer der Geschichtsreichsten in ganz Deutschland, denn hier lebten verschiedenste Kulturen über einen riesigen Zeitraum verteilt. Kelten, Römer, Urnenfelderkulturen und viele weitere Lebten und Besiedelten dieses Gebiet schon seit langem. 
Blick auf Schloss Stolzenfels bei Koblenz
Römischer Merkurtempel
Ich folgte also dem abwechslungsreichen Weg durch den Wald. Immer wieder ging es leicht Bergauf und Bergab. Aber nach jeder Kurve hatte man das Gefühl, immer an einem vollkommen anderem Ort zu sein. Es war ein toller Wald der hauptsächlich aus Buchen bestand. 
Nach etwa 4 Kilometern, erreichte ich meinen nächsten historischen Ort auf der Tagesetappe von nur Knapp 18 Kilometern. Mein Tagesziel war es in Alken an der Mosel anzukommen, ohne mich zu hetzen und vielen Besichtigungen. 
Direkt rechts vom Weg gelegen erblickte man eine kleine Ruine. Es waren mehr die Umrisse des Bauwerkes, was man noch erkennen konnte. Aber durch meinen Reiseführer, konnte ich dieses Gebilde sehr schnell zuordnen und etwas darüber in Erfahrung bringen.
Es handelte sich hierbei um den so genannten Merkurtempel, einem alten römischen Tempel, der Merkur und seiner gallischen Gefährtin Rosmerta gewidmet war. Ich genoss den Anblick, aber da ich ja erst am Anfang meiner Reise angekommen war, lief ich weiter meinem Weg entlang, der (muss man sagen) wunderbar vom Team des Mosel-Caminos und seinen Helfern, mit vielen Stickern und Schildern ausgezeichnet worden war. Meine Route führte mich auf einem Geschotterten Weg weiter durch den Wald. Nach weiteren 2 Kilometern, gelangte ich in den Ort Waldesch.
Dem Pfad folgend, war ich auf dem Höhepunkt der Tagesetappe angekommen. Durch Wiesen und Felder erkannte man sie dann doch schon sehr schnell. Eines meiner Höhepunkte meiner bisherigen Reise.  Dem Plateau mit mehreren Hügelgräbern und einem Großhügelgrab. Dem so genannten Bruder-Tönnes-Hügel. Einem noch 10 Meter hohen Grabhügel aus der Eisenzeit. 

Auf dem Weg zu weiteren Schönheiten der Geschichte

Es wurde wieder lauter, da man schon die Autobahn hören konnte. Ich ging weiter über die Autobahnbrücke und gelangte zum Autobahnrastplatz Mosel-West. Dort besorgte ich mir neue Getränke und einen neuen Pilgerstempel (Diesen erhält man an der Kasse). Dennoch wollte ich sofort wieder los, damit ich wieder in die Natur gelange. Dies funktionierte sehr schnell, da direkt hinter der Raststätte der Weg wieder in den Wald führte. 
Waldabschnitte, Felder und Wiesen wechselten sich bei meinem weiteren Verlauf des Weges immer wieder ab. 
Von weitem sah ich sie dann endlich am Horizont auftauchen. Die Wallfahrtskirche auf dem Bleidenberg. Einen Anblick, den ich niemals vergessen werde. Direkt vor dieser Kirche, steht ein wunderschöner Pilgerstein, der im Jahre 2012 Eingeweiht wurde (Alles über die Kirche oder diesen Pilgerstein findet ihr, wenn ihr auf die Blaue Verlinkung klickt).

Es handelt sich hierbei um eine alte Wallfahrtskirche mit Bestandsteilen aus dem 10.-11. Jahrhunderts und einer grandiosen Ausstattung. 
Mit seinen Sitzgelegenheiten, lädt dich dieser Ort auch zu einer hervorragenden Rast ein. 
Natürlich dachte ich nun. „wie soll man dies eigentlich noch Toppen?“, aber es muss nicht immer auf Höher, Schneller, Weiter beruhen, denn auch nur wenige Meter weiter findet man immer wieder atemberaubendes neues, was man Entdecken und Erfahren kann.
Manches mal muss man sich auch einfach nur mal richtig Umsehen, denn schon wenige Meter weiter, konnte man schon auf die Burg Thurant schauen. Um nach Alken zu gelangen, gab es zwei Möglichkeiten. Man konnte den „normalen“ Jakobsweg weiter folgen, der aber sehr steil Bergab ins Tal führte, oder man nimmt eine Alternativroute die zwar ca 1,3 Kilometer länger ist, aber dafür entspannter nach unten zur Mosel führt. Dieser Alternativweg ist aber nicht mit der Muschel ausgeschildert, also muss man sich Bitte vorher schlau machen. 
Ich entschied mich für den steilen Weg direkt hinab in den schönen Ort. 

 

Burg Thurant
Friedhof der St. Michael Kapelle in Alken
Auf dem Weg ins Dorf, kam ich dann an der St. Michael Kapelle aus. Und ich dachte noch immer an die Wallfahrtskirche auf dem Bleidenberg, die ich gerade erst Besucht hatte. Aber was mich dann erwarten würde, dass war einfach unbeschreiblich.
Ich öffnete die Türe der Kirche und war einfach nur vollkommen Sprachlos. Mein größter Vorteil war es, dass ich dort einem der liebsten Menschen meiner Reise begegnete. 
Er kannte sich nicht nur aus, sondern wusste einfach alles über dieses sakrale Bauwerk. 
(Falls du dies jemals lesen solltest: Danke nochmal). 
Mir wurde die gesamte Kirche gezeigt, die Decken- und Wandfresken erklärt und sogar die Schätze im Nebenzimmer gezeigt. Es war ein Augenblick der Bewunderung und der absoluten Dankbarkeit. (Mehr zu dieser Kirche folgt)

St Michael Kapelle Alken
St. Michael Kapelle Alken Innenansicht
Taufbecken mit einer Marienfigur

Mein Abend und die Nacht

Ich fand in Alken eine absolut grandiose Pension (Leider ist mir der Name entfallen). Ein älteres liebevolle Ehepaar betrieb diese. Sie steckten so viel Liebe in ihren kleinen Garten. Über all blühten die Blumen und Staudengewächse. Wir saßen am Abend gemeinsam auf der Terasse, unterhielten uns und hatten gemeinsam zu Abend gegessen. Der krönende Abschluss des Tages war, der Anblick auf die beleuchtete Burg Thurant aus dem Garten heraus. 

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