Boisheim – Sankt Peter

Sankt Peter in Boisheim

Sankt Peter in Boisheim: Ein Juwel der Spätgotik

Einführung

Diese Beschreibung der Pfarrkirche Sankt Peter in Boisheim ist dem Heimatbuch des Kreises Viersen entnommen und stammt aus einer Arbeit von Frau Eva Brües, die sie im Auftrag des Landeskonservators Rheinland für die Inventarisation durchführte.

 

Geschichte der Pfarrkirche Sankt Peter

Die erste urkundliche Erwähnung der Kapelle an diesem Ort stammt aus dem „Liber procurationum et petitionum archidiaconi Xantensis“ (1258–1291). Eine umstrittene Urkunde von 1304, in der Walram von Kessel der Abtei S. Pantaleon in Köln den Rottzehnten überlässt, zeigt, dass die Kirche damals bereits im Besitz des Kölner Klosters war. Bis zur Säkularisation stellte S. Pantaleon die Pfarrer. Der erste namentlich bekannte Pfarrer war Gerhard de Bell, der vor 1322 tätig war. Seit 1414 gibt es eine lückenlose Liste der Pfarrer.

 

Im Jahr 1487 wurde die heute noch stehende Kirche gemäß einer Inschrift auf der Nordseite errichtet. 1898 erhielt sie einen Erweiterungsbau nach Westen, bei dem der alte Turm abgerissen wurde (Architekten: Rüdell und Odenthal aus Köln). 1901/02 wurde die Kirche von dem Kölner Maler Jakob Rensing ausgemalt. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche ab 1952 instandgesetzt. Die Eingänge neben dem neugotischen Turm wurden zu Kapellen umgebaut und zwei neue Eingänge auf der Süd- und Nordseite erstellt (1953). 1954 erhielt die Kirche durch Gangolf Minn aus Brühl eine neue farbliche Fassung. Der Chorraum wurde 1960 restauriert und der Außenbau 1976 renoviert. Eine Innenrestaurierung ist geplant.

 

Sankt Peter in Boisheim

Architektur und Beschreibung

Die Kirche ist ein Backsteinbau mit Tuffsteinstreifen und Werksteinfenstern. Sie ist dreischiffig und umfasst fünf Joche mit einem vorgebauten Westturm, einem schmalen Chorjoch und einem Fünfachtelschluss. Der neugotische, dreigeschossige Turm mit polygonalen Seitenkapellen erhebt sich vor einem querhausartigen Westbau, an den sich der Altbau anschließt. Die Kirche besitzt Spitzbogenfenster zwischen Strebepfeilern.

 

Auf der Nordseite des Altbaus befindet sich ein zugesetztes korbbogenförmiges Portal mit einer Inschriftplatte aus Trachyt, die auf das Jahr 1487 verweist. Über dem Eingang im Westturm befindet sich eine Orgelempore. Die Joche des östlichen, hallenartigen Anbaus sind breiter und tiefer als die des Altbaus, haben aber ebenso Kreuzrippengewölbe. Sterngewölbe finden sich in den kapellenartigen Räumen seitlich des Turms.

 

Der dreischiffige, pseudobasilikale Altbau schließt sich nach Westen an. Rund- und Halbpfeiler tragen die Spitzbogenarkaden und die Sargwände. Die Rippen des Gewölbes setzen auf Wandpfeilerchen an, die teils auf fein gearbeiteten Kopfmasken und wappentragenden Engelskonsolen ruhen. Im Chor sind die Pfeilerchen gedreht und zeigen Wappen wie das der Kessels und Krickenbecks sowie das des Vincenz von Moers-Saarwerden.

 

Sankt Peter in Boisheim
Sankt Peter in Boisheim

Besonderheiten und Erweiterungen

Ein stufenartig abgesetzter Triumphbogen und eine Kopfkonsole, die vermutlich den Baumeister darstellt, sind bemerkenswerte Elemente der Kirche. Zwei weitere Kopfkonsolen befinden sich an der Innenwand des südlichen Seitenschiffs. Die Maßwerkfenster im Langhaus sind dreiteilig mit Vier- und Dreipässen, im Chor sind sie zweigeteilt und hoch.

 

Der Altbau der Kirche gehört zu einer Gruppe spätgotischer niederrheinischer Pseudobasiliken zusammen mit St. Anton in Amern, Waldniel und Dilkrath. Der Neubau schließt sich harmonisch an den Altbau an und ähnelt in der Lösung der Erweiterung in Dilkrath, bietet jedoch aufgrund der Lage an der Eingangsseite einen besseren optischen Eindruck des Innenraums. Der alte Turm musste für den Neubau weichen.

 

Sankt Peter in Boisheim
Sankt Peter in Boisheim

Moderne Ergänzungen

1981 wurden im Inneren eine neue Orgelempore und je ein Portal an den Seitenschiffen errichtet. Die Sakristei wurde 1985 erweitert.

 

Bleibe mit unserem Newsletter immer auf dem Neuesten

Verpasse keine Neuigkeiten mehr

Melde dich jetzt für meinen Newsletter an und bleibe stets auf dem Laufenden, welche Wanderung als nächstes ansteht und verpasse keine Bauwerke mehr. Der Newsletter wird in unregelmäßigen Abständen versendet und du kannst dich jederzeit über den Link wieder abmelden.

Du möchtest mir einen Kaffee Ausgeben?

Dies darfst du sehr gerne unter folgendem Link tun und würden uns von tiefstem Herzen für deine Hilfe bedanken, diese Datenbank hier auch weiterhin Werbefrei für jeden Zugänglich und ohne ständiges Nerven von Fenstern zu ermöglichen. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert