Löf – St. Luzia Pfarrkirche

Seitenansicht der Kirche St. Luzia in Löf an der Mosel

Die Pfarrkirche St. Luzia in Löf an der Mosel

Schon von weitem, fällt einem der kleine aber schöne Glockenturm dieser Kirche auf. Dieser stammt aus dem Jahre 1310. Es handelt sich hierbei um einen gotischen und quadratischen Turm aus einem verputzten Bruchsteinmauerwerk.  
Im unteren Bereich erkennt man noch teile des alten romanischen Baus mit Schießscharten. In der Glockenstube sieht man noch unter einem Rundboden die Doppelarkaden. 
Die Schönheit liegt bei dieser Kirche in den kleinen Details, die dennoch eine große Ausstrahlung bieten. 
Der Turmes ist mit einem achtseitigem Dach geschmückt, welches noch durch kleinere Dachhelme an den vier Eckpunkten verziert wird. 

 

Der Glockenturm

Die Pfarrkirche St. Luzia in Löf an der Mosel​

Das Seitenschiff, wurde im Jahre 1738 neu errichtet und mit einer Flachen Decke versehen. Die Pläne hierfür lieferte der Tiroler Werkmeister Johann Georg Seitz. 
Diesen Auftrag erhielt er von den Vogtherren, der Grafen von der Leyen. 

 

Aber auch der Chor wurde später im Jahre 1883/1884 neu errichtet und vom Trierer Architekten Wirtz errichtet. 

Die Innenansicht

Sobald man dieses sakrale Bauwerk betritt, fällt einem sofort dieser helle Raum auf. Die Holzdecke mit schlichtem barockem Flair und in Parzellen gegliederten Fresken, unterteilen den Raum ohne wirklich eine wahre Trennung zu nutzen. 
Die Wände sind im schlichtem Weiss gehalten und werden durch wenige Bilder und Heiligenstatuen verziert. 
Was mehr auffällt sind die in den Rundbögen eingelassenen Kirchenfenster, die eine eigene Geschichte erzählen. 
Die 14 in Eichenholz umrahmten Ölgemälde zeigen den Leidensweg Jesu auf. 
Blick vom Eingang aus
Blick von der Orgel aus
Blick auf die Decke

Die Fenster der Kirche

Sehenswert ist das Kirchenfenster auf der rechten Seite des Langschiffes mit der Darstellung eines Ritters „Johann zu Thurandt und Ehrenberg“ (Burg Thurant und Ehrenburg) aus dem 15. Jahrhundert. Der Ritter wird in voller Rüstung auf dem Fußboden einer Kapelle kniend dargestellt, im Hintergrund ein tiefes Blau – 1991 wurde das Fenster restauriert und erscheint wieder in schönen Farben. Daneben befindet sich ein ebenso sehenswertes mittelalterliches Fenster einer Else von Oberstein.“ (Zitat von: https://kulturraum-untermosel.de/sakralbau/sakralbau-loef/310-st-luzia-kirche-loef.html)

Die Ausstattung

Hochaltar

Die Altäre

Überliefert ist, dass es im 17. Jahrhundert noch vier Altäre waren, die diese Kirche ausschmückten. 
  1. Ein Hochaltar zu Ehren Marias
  2. Ein Kreuzaltar
  3. Ein Luziaaltar
  4. Ein Antoniusaltar
Nachdem die heilige Luzia die Hauptpatronin dieser Kirche wurde, wurde im Jahre 1738/1739 ein Luzienaltar der Hauptalter und der Kreuzaltar wurde zu einem Nebenaltar. 
 
Leider gingen bei den Renovierungsarbeiten in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Altäre verloren. 
 
Das Retabel was man heute besichtigen kann, wurde im Jahre 1974 aus der ehemaligen Kapuzinerkirche in Cochem erworben. Er ist im neugotischen Stil hergestellt worden.
Auf der linken Seite sieht man eine Heiligenfigur der Maria und auf der rechten Seite eine Figur von Johannes dem Täufer. In der Mitte ist Christus am Kreuz zu sehen. 
Blick in den Chor mit dem Retabel

Weitere Bilder der Kirche

Quellenangaben

Literatur

  • Hanna AdenauerJosef BusleyHeinrich NeuDie Kunstdenkmäler der Ämter Mayen-Stadt und Mayen-Land, Münstermaifeld, Niedermendig und Polch (= Die Kunstdenkmäler des Kreises Mayen, II. Abteilung, Halbband 2). [Rekonstruktion 1984 nach dem Stand von 1943]. Schwann, Düsseldorf, 1984, ISBN 3-590-32144-X, S. 158–165.
  • Jack Arenz: Von Burgen bis Winningen – Kulturhistorische Ortsporträts. Görres, Koblenz, 1981, DNB 830673040, S. 83–85.
  • Ulrich Back: Frühmittelalterliche Grabfunde beiderseits der unteren Mosel. British Archaeological Reports (BAR), International Series 532, 1989, S. 12, 21, 89, 97 sowie 152f.
  • Georg DehioHandbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. IV: Südwestdeutschland. Wasmuth, Berlin, 1911, S. 219.
  • Adam EismannUmschreibung der Pfarreien des Bistums Aachen im Rhein-Mosel-Departement 1802-1808 (= Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier; 22). Neu, Trier, 1972, DNB 730041212, S. 94–97.
  • Ernst GallGeorg Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Die Rheinlande. 1. Aufl. 1938, unveränd. Nachdruck 1949. Deutscher Kunstverlag, Berlin, S. 201
  • Hans Caspary u. a.: Georg Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz/Saarland. Deutscher Kunstverlag, München, 1. Aufl. 1972, S. 474 / 2. Aufl. 1984, S. 567.
  • Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. II. Regierungsbezirk Coblenz. Bischöfliches General-Vikariat, Trier, 1887, S. 330–333.
  • Johann August Klein: Das Moselthal zwischen Koblenz und Zell mit Städten, Ortschaften, Ritterburgen. historisch, topographisch, malerisch. B. Heriot, Koblenz, 1831, S. 303.
  • Handbuch des Bistums Trier. Bearb. vom Diözesanarchiv. Hrsg. und verlegt vom Bischöflichen Generalvikariat. Paulinus, Trier, 19. Ausgabe, 1938, S. 403f. und 20. Ausgabe, 1952, S. 452f.
  • Felix HauptmannDie Mosel von Coblenz bis Cochem in Wanderbildern. Abtl. 2: Von Alken bis Müden. Rhenania, Bonn, 1911, S. 11–13,
  • Albert Michael KoenigerQuellen zur Geschichte der Sendgerichte in Deutschland. Lentner, München, 1910, S. 231–233 (Nr. 113).
  • Klaus Lammei: Funde brachten jetzt Licht in die Löfer Vergangenheit. Unter dem Fußboden sind ein römisches Bad und Gräber. In: Rhein-Zeitung, 3. Dezember 1975.
  • Paul LehfeldtDie Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 1). Voss, Düsseldorf, 1886, S. 403–405.
  • Matthias Liffers: Studien zur Geschichte der Pfarrei Löf sowie zu den Orten Löf und Kattenes (1986). Hrsg. vom Fremdenverkehrs- und Heimatverein Löf e.V. Löf., 1987.
  • Löfer Bildchronik – Beiträge zur Heimatgeschichte. Hrsg. von der Volkshochschule Untermosel, 2 Bände. Kobern-Gondorf, 1993.
  • Jakob MarxGeschichte der Pfarreien der Diözese Trier. Bd. 1: Allgemeines. Paulinus, Trier, 1923 (Dilibri)
  • Heinrich OtteHandbuch der kirchlichen Kunst-Archäologie des deutschen Mittelalters. Erste Abtheilung. 4. Auflage. Weigel, Leipzig, 1868, S. 344.
  • Ferdinand PaulySiedlung und Pfarrorganisation im alten Erzbistum Trier, Bd. 2: Die Landkapitel Piesport, Boppard und Ochtendung. Röhrscheid, Bonn, 1961, S. 284f.
  • Peter Schug: Geschichte der Pfarreien des Bistums Trier, Bd. 7: Geschichte der Dekanate Bassenheim, Kaisersesch, Kobern und Münstermaifeld. Bistumsarchiv, Trier, 1966, S. 331–342.
  • https://kulturraum-untermosel.de/sakralbau/sakralbau-loef/310-st-luzia-kirche-loef.html

Einzelnachweise

  1.  Vgl. Back (1989) und Lammei (1975).
  2.  Der Löfer Kirchturm wird von Otte (1868), Lehfeldt (1886), Hauptmann (1991) und Dehio (1911) als romanisch klassifiziert. Erst Gall (1938) beschreibt ihn als „gotischen Turm in romanischen Formen“. So auch Adenauer/Busley/Ney (1943), die ihn „zu jener Gruppe von Moseltürmen mit dem noch romanisch anmutenden Unterbau“ zählen.
  3.  Eine jüngere Abbildung als Farbfoto erschien 2001 in: Volkshochschule Untermosel (Hrsg.): Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten der Verbandsgemeinde Untermosel (= Mosel-Kiesel: 3). Volkshochschule Untermosel, Kobern-Gondorf, ISBN 3-9806059-1-4, S. 61.
  4.  „Meisterwerk gotischer Kunst“ (de Lorenzi 1887), „reizende Arbeit […] ungemein sauber gearbeitet“ (Lehfeldt 1886), „gehört zu den wichtigsten Vertretern dieses seltenen Types“ (Adenauer/Busley/Ney 1943), „Prachtstück“ (Schug 1966).
  5.  Bösken-Fischer-Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Band 4/1 (2005), S. 629f. Eine fachmännische Vorstellung und Begutachtung der Orgel im Jahr 2021 wurde gefilmt und veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=tCY_sT_hmpA
  6.  Löf, Kath. Kirche St. Luzia. In: binsfeld.de. Abgerufen am 13. Juni 2021 (Foto der Ritterscheibe).
  7.  Rogge (2002).
  8.  So noch von Lehfeldt (1886) und Hauptmann (1911).
  9.  Und so deuten forthin auch Gall (1938) und Adenauer/Busley/Ney (1943) für die „Kunstdenkmäler“-Publikationen die Inschrift als „JOHAN HERE ZUO THURUNT VND ZUO ERENBERG“ und den abgebildeten Ritter als „Herren zu Thurandt und Ehrenberg“, was ihnen nachfolgend Arenz (1981), Rauch (1991) und Rogge (2002) gleichtun.
  10.  So schon Hauptmann (1911) und auch der Löfer Pfarrer Fendel in den 1910er-Jahren.
  11.  Nachfolgend nehmen Liffers (1987), die Autoren der Löfer Bildchronik (1993) und auch Rogge (2002) daher an, dass es sich in den Löfer Ritter-Fenstern um das kinderlose Ehepaar von der Ehrenburg Else von Oberstein und Ritter Johann Schönenberg zu Ehrenberg handelt, die 1427 der Löfer Kirche die wertvolle Monstranz vermachten. Rauch (1991) hat hieran Zweifel angemeldet.
  12.  Günther (1825), Töpfer (1867), Fabricius (1923), Hirschfeld (1931) und Gondorf (1983).
  13.  Tewes (1987), S. 308.
  14.  Rauch (1991) und Rogge (2002).

2 Kommentare zu „Löf – St. Luzia Pfarrkirche“

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